BIOGRAFIE
Sein Spiel fesselt schon beim ersten Ton (...) Selten hört man so sinnfällige, von hoher spielerischer Intelligenz getragene Darstellungen.
– Neue Musikzeitung
Der Schweizer Klarinettist Reto Bieri gehört als Solist, als Kammermusiker, als Kurator und in jüngster Zeit auch als Dirigent mit seinen Interpretationen von Werken unterschiedlichster Epochen und Stile, aber auch mit seinen eigenwilligen Konzertprogrammen abseits der gängigen Trampelpfade zu den faszinierendsten Musikerpersönlichkeiten unserer Tage. Ab der Saison 2024/2025 ist Reto Bieri „artistic partner“ der Österreichisch-Ungarischen Haydn Philharmonie.
Er ist ein begnadeter Programmmacher, der seine ausgefallenen, auf den ersten Blick skurril anmutenden Ideen in musikalisches Gold umzumünzen weiß.
– Frankfurter Allgemeine Zeitung
Klangpoet und Sonderling zugleich überschreitet Bieri Grenzen auf der Suche nach außerordentlicher Wahrnehmung und besonderen Gestimmtheiten. Er führt nebst bekannten Werken auch immer wieder neue und neuste Musiken auf, verbindet in seinen inszenierten Konzerten unterschiedlichste Welten miteinander, hinterfragt gängige Konzertrituale und arbeitet auf seinen „Umwegen“ stets mit polarisierenden Künstlerinnen und Künstlern zusammen. So bezeichnete die Luzerner Zeitung Bieris Konzertprojekt Out of the Box anlässlich seines jüngsten Auftritts am Lucerne Festival als „den verrücktesten Beitrag des ganzen Festivals“.
Geboren in Zug (Schweiz) und aufgewachsen mit traditioneller Volksmusik absolvierte Reto Bieri zunächst eine Ausbildung zum Grundschullehrer. Danach studierte er an den Musikhochschulen in Basel und in Zürich, später an der Juilliard School of Music in New York.
Beeinflusst wurde er von unterschiedlichsten Persönlichkeiten, darunter die Komponisten György Kurtág und George Crumb, der Dirigent Nikolaus Harnoncourt, die Musiker Eberhard Feltz und Heinz Holliger, Pater Werner Hegglin, Clown Dimitri und der Schriftsteller Gerhard Meier. Eine enge künstlerische Zusammenarbeit verbindet Reto Bieri seit vielen Jahren mit der moldavischen Ausnahmegeigerin Patricia Kopatchinskaja. Mit ihr realisiert er regelmäßig außerordentliche Projekte, darunter die komische Oper Vergeigt für das Theater Basel in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Herbert Fritsch, Phantasmagorien für die Elbphilharmonie Hamburg und den Film Ursonate auf ein Gedicht von Kurt Schwitters. Zuletzt erschien von Reto Bieri und Patricia Kopatchsinskja zusammen mit der Pianistin Polina Leschenko das Album Take 3 beim Label Alpha Classics.
Reto Bieri ist regelmäßig zu Gast bei bekannten Orchestern und in bedeutenden Konzertsälen. Zuletzt konnte man ihn hören im Auditorio Nacional de Música in Madrid, in der Wigmore Hall London, im Southbank Center London, im Konzerthaus Wien, in der Philharmonie Essen, in der Elbphilharmonie Hamburg, im KKL Luzern, im Théâtre du Jeu de Paume in Aix-en-Provence, im Rumänischen Athenäum in Bukarest, in der Budapester Franz-Liszt-Musikakademie, im Volkstheater Rostock, in der Philharmonie Stettin, im Concertgebouw Amsterdam und im Theater Basel.
Beim Münchener Kult-Label ECM erscheinen seine CD-Aufnahmen, darunter das hochgelobte Album quasi morendo zusammen mit dem Meta4 Streichquartett aus Finnland.
Von 2013 bis 2018 war Reto Bieri Intendant des DAVOS FESTIVAL – young artists in concert. Er unterrichtet als Professor für Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater in München und ist Dozent an der ECMA (European Chamber Music Academy).
2023 wurde Reto Bieri für sein Schaffen der Kulturpreis des Kantons Zug (Schweiz) verliehen.
Stand: September 2024
Bitte verwenden Sie keine Biografie älteren Datums. Jegliche Änderungen bedürfen der vorherigen Genehmigung von Grunau & Paulus Music Management.Zwischen Stille und Entstehen von Klang – der Klarinettist Reto Bieri
Patricia Kopatchinskaja & Reto Bieri: Phantasmagoria | Hamburg International Music Festival
Patricia Kopatchinskaja & Reto Bieri - Milhaud Jeu
Regamey Quintett & Schoenberg Streichtrio
Kritische Phasen.
Arnold Schönberg war 72 Jahre alt, als er sein Streichtrio op. 45 komponierte, zwei Jahre nach einem schweren Herzinfarkt. Er vertraute Thomas Mann seinerzeit an, dass das Trio seinen physischen und psychischen Zustand in dieser kritischen Phase widerspiegle. Der heute leider wenig bekannte Schweizer Komponist, Pianist, Musikkritiker und Schriftsteller Constantin Regamey war polnischer Abstammung. Er schloss sich 1942 dem polnischen Widerstand gegen die Nazis an und schrieb in dieser schweren Zeit sein Quintett für Klarinette, Fagott, Violine, Cello und Klavier.
Künstler: Ilya Gringolts, Lawrence Power, Nicolas Altstaedt, Reto Bieri, Bram van Sambeek, Alexander Lonquich
Label: Alpha
VÖ: 11.04.2023
Patricia Kopatchinskaja - Schoenberg: Pierrot Lunaire
Zart und grotesk.
Arnold Schönbergs 1912 entstandener Pierrot Lunaire besteht aus 21 kleinen Melodramen für Stimme und fünf Instrumente nach Gedichten von Albert Giraud. Schönberg wollte, dass das Stück ironisch, zart und grotesk zugleich ist, ganz in der Art von Kabarettliedern. Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja, die sich gelegentlich auch als Schauspielerin hervortut, hat das Werk auf vielen Bühnen der Welt gespielt, darunter in Deutschland und den USA und legt hier ihren Pierrot vor. Schönbergs Fantasie op. 47, die Klavierstücke op. 19 und Bearbeitungen von Johann Strauss’ Kaiser-Walzer, Kreislers Kleiner Wiener Marsch sowie Weberns Vier Stücke für Violine & Klavier op. 7 ergänzen das Programm.
Mit weiteren Werken von: J. Strauss II, A. Webern, F. Kreisler.
Künstler: Patricia Kopatchinskaja (Violine & Sprechgesang), Meesun Hong (Violine & Viola), Julia Gallego (Flöte), Reto Bieri (Klarinette), Marko Milenkovic (Viola), Thomas Kaufmann (Cello), Joonas Ahonen (Klavier)
Label: Alpha
VÖ: 26.03.2021
Reto Bieri & Meta4 - Quasi morendo
Reto Bieris 2011 erschienenes Soloalbum Contrechant wurde seinerzeit für den schönen Ton des Schweizer Klarinettisten und seine ungewöhnliche Ausdruckskraft im Zusammenwirken mit erweiterten Instrumentaltechniken allseits gelobt. Quasi Morendo beginnt mit einer neuen Auseinandersetzung mit einem der Stücke von Contrechant, Salvatore Sciarrinos »Let Me Die Before I Wake« (1982), mit seiner "flüsterleisen Klangwelt aus Harmonik, Multiphonik und Tremolandos" (The Guardian). Bieri wird dann vom finnischen Streichquartett Meta4 bei einer tiefgründigen Interpretation von Johannes Brahms' Quintett op 115 (1891) begleitet.
Inspiriert von Brahms' Freundschaft mit dem Klarinettisten Richard Mühlfeld klingt dieses Quintett freier und idyllischer als die frühere Kammermusik des Komponisten, ist aber zugleich eines seiner am sorgfältigsten konstruierten Werke. Das Album schließt mit Gérard Pessons »Nebenstück« (1998), einem geisterhaften Neu-Arrangement von Brahms' Ballade, op. 10 Nr. 4.
Label: ECM
VÖ: 10.05.2019
Patricia Kopatchinskaja - Take Two
Label: Alpha
VÖ: 02.10.2015
Galina Ustvolskaya
Die einzigartige Expressivität im Werk von Galina Ustvolskaja (1919-2006) spricht den Hörer mit großer Direktheit und nuancierten Klangschichtungen an, wobei die kraftvolle rhythmische Stringenz der Musik Zeugnis von der Unnachgiebigkeit in der Musik der Komponistin ablegt.
Sich in diese Klangwelt zu begeben, erfordert eine besondere Form des Engagements und der Intensität. Patricia Kopatchinskaja und Markus Hinterhäuser spielen die Sonate (1952) und das Duett (1964) für Violine und Klavier, und zusammen mit Reto Bieri, das Trio (1949) für Klarinette (Violine) und Klavier.
Label: ECM
VÖ: 12.09.2014
Contrechant: Music for Solo Clarinet
Reto Bieri wurde in Zug, Schweiz, geboren und wuchs unter dem Einfluss der Schweizer Volksmusik auf, bevor er an der New Yorker Juilliard School studierte. Neben dem Standardrepertoire für sein Instrument gilt sein besonderes Interesse der zeitgenössischen Musik, und die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponist:innen ist ein wichtiger Teil seiner Arbeit: Fast alle hier zu hörenden Stücke sind in Zusammenarbeit mit den Komponist:innen entstanden. Das Ergebnis ist ein wirklich herausragendes Album mit neuer Klarinettenmusik, das für Spieler:innen und Hörer:innen gleichermaßen ein Referenzwerk sein wird. Das Repertoire umfasst Luciano Berios "Lied", Heinz Holligers "Contrechant" und "Rechant", Elliott Carters "Gra", Salvatore Sciarrinos "Let me die before I wake", Péter Eötvös' "Derwischtanz" und Gergely Vajdas "Lightshadow-trembling".
Label: ECM
VÖ: 30.09.2011
Schubert - Music for Clarinet & Piano
Annäherungen an Schubert...der Klarinettist Bieri, ausgebildet an der Baseler Musikhochschule und an der Juilliard School of Music in New York, fühlt sich zu Schubert ganz besonders hingezogen. Er bewundert dessen Einfachheit, das natürliche Dahinfließen, die unendlichen Melodien, die bodenlose Bodenständigkeit in seinen Tänzen, seine »Poesie der Schüchternheit«. Und so transkribierte er die drei »Sonaten für Klavier mit Violinbegleitung« aus Schuberts Frühwerk sowie einige der deutschen Tänze für Klarinette und Klavier.
Künstler: Reto Bieri, Gerard Wyss
Label: Claves
VÖ: 12.05.2008